Aloe Vera für Tiere
Tierbesitzer und -züchter müssen heute mehr denn je für eine angemessene gesundheitliche und tiermedizinische Betreuung sorgen und die tägliche Pflege und Ernährung sicherstellen. Wesentliche Probleme der richtigen Ernährung von Tieren liegen oft an der Unterversorgung mit lebensnotwendigen Grundnährstoffen. Häufig ist auch die gut gemeinte übermäßige Futtergabe ein Auslöser für Gesundheitsbeschwerden. Zu viel Futter und eine falsche Nahrungszusammenstellung führen zu Übergewicht und damit zu Störungen, wie z. B.:
- Leistungsabfall
- Problemen im Bewegungsapparat
- Hauterkrankungen
- geschädigte Darmflora etc.
Innere Anwendung
Durch Futterzusätze mit Aloe-Vera-Trinksaft können viele Beschwerden bei Haustieren gelindert werden, dennoch ist die Pflanze kein Allheilmittel, sondern ein sinnvoller Mikronährstofflieferant, der im Rahmen einer ganzheitlichen Therapie eine wichtige Aufgabe in der Prophylaxe, Nachsorge sowie Begleitbehandlung von Krankheiten erfüllt.
Beschwerden oder Indikationen für den Einsatz des Aloe Vera Trinksafts:
- Infektanfälligkeit (häufige Erkältungskrankheiten)
- Entgiftung und Ausleitung von Stoffwechselendprodukten aus dem gesamten Organismus
- Stärkung und Anregung des Immunsystems
- Pilzerkrankungen im Verdauungstrakt
- Darmträgheit und Stoffwechselprobleme
- Unterstützung bei Infektionen mit Husten (hustenreizstillend)
- Unterstützung bei chronischen Atemwegsbeschwerden
- Gelenkbeschwerden zum Knorpelaufbau und zur Schmerz- und Entzündungslinderung für mehr Vitalität und Wohlbefinden
- Steigerung der körperlichen und seelischen Belastbarkeit
- Beschwerden im Bereich der ableitenden Harnwege
Der Aloe Trinksaft ist für alle Tiere geeignet und wird ganz einfach unter das Futter gemischt. Einige Tiere, wie z.B. Katzen, nehmen es lieber im Wasser auf.
- Die Getränke wirken belebend, tragen zu einem gesunden Appetit der Tiere bei und erhöhen das Energiepotenzial für ein lebensfrohes, aktiveres Tier.
- Es trägt zur Regeneration bei, stärkt die Vitalität und das Immunsystem und beugt Erkrankungen vor.
- Speziell der Magen-Darmtrakt wird gestärkt und damit die gesamte Konstitution verbessert.
- Erfolge gibt es bei der Linderung von Allergien (Sommerekzem), Darmträgheit, Stoffwechselproblemen, Gelenkschmerzen usw.
Äußere Anwendung
Äußerlich angewendet ist die Aloe Vera das ideale Pflegemittel für Fell und Haut bei Hund, Katze, Pferd & Co. Die Haut ist vielfach gefordert, muss sie sich doch gegen Umwelteinflüsse wie Hitze, Kälte und Feuchtigkeit, gegen Schmutz, Gifte sowie Bakterien und Parasiten behaupten und den Körper vor schädlicher UV-Strahlung schützen. Bei Störungen in der aus mehreren Schichten und Zelltypen bestehenden Haut kann es zu schwerwiegenden Erkrankungen in Form von Infektionen und Allergien kommen. Aloe Vera kann bei fast allen Arten von Hautirritationen unterstützend eingesetzt werden. Das hervorragende Zusammenspiel ihrer verschiedenen Inhaltsstoffe fördert den Heilungsprozess bei Verletzungen wie:
- Brand-, Schnitt- und Schürfwunden,
- bei Ekzemen, Abszessen und Geschwüren.
Selbst altes Narbengewebe kann durch wiederholtes Auftragen von Aloe Vera verblassen und abflachen.
Wirkung:
- wundheilungsfördernd
- entzündungshemmend
- durchblutungsfördernd
- feuchtigkeitsspendend
- abschwellend und kühlend
- schnell schmerzlindernd
- blutungs- und juckreizstillend
- antibakteriell (gegen Bakterien)
- antimykotisch (pilzabtötend)
- antiviral (gegen Viren)
- zum Teil leicht parasitenabwehrend (Stechmücken, Flöhe, Zecken)
- mild pflegend für ein glänzendes Fell und eine entspannte Haut
Beispiel für Selbsthilfe
Darmsanierung beim Hund
Aloe Vera kann hervorragend zur Darmsanierung bei Tieren eingesetzt werden. Zur Ausleitung und Entgiftung des gesamten Organismus werden einem Hund mindestens drei Monate lang täglich jeweils 1 ml reiner Aloe-Vera-Saft pro Kilogramm Körpergewicht mit dem Futter gegeben. Beispiel: Ein 30 kg schweres Tier erhält 30 ml Saft pro Tag.
Haut- und Fellpflege
Aloe Vera ist zur täglichen Haut- und Fellpflege sehr gut geeignet. Vor dem Bürsten das Fell mit einer Aloe-Vera einsprühen, bis auf die Haut einmassieren und kurz einwirken lassen. Danach ist besonders langes Fell leicht kämmbar und glänzt. Aloe-Vera-Spray kann zur natürlichen Abwehr gegen Stechmücken, Flöhe und Zecken eingesetzt werden. Sprühen Sie zum Beispiel Ihren Hund kurz vor dem Spaziergang ein. Falls ihr Tier das Sprühgeräusch nicht mag, Veterinary Spray mit der Hand auftragen und einmassieren.
Erste Hilfe bei Wunden
Fast täglich kann es bei Tieren - sei es beim Herumtoben in der freien Natur oder beim Spiel mit Artgenossen - zu Verletzungen kommen. Diese sollten zunächst mit Wasser und mit einem milden Aloe-Vera-Shampoo oder einer -Seife gereinigt werden, um eine Sekundärinfektion durch verbleibende Fremdkörper (Schmutz, Sand, kleine Steine, verklebtes Fell ...) in der Wunde zu verhindern. Bei dieser sorgfältigen Vorbehandlung heilt die Wunde durch das anschließend aufgetragene Aloe-Vera-Gel um ein Dreifaches schneller als mit herkömmlichen Präparaten. Seine Inhaltsstoffe beschleunigen den Prozess der Zellerneuerung und verhindern Folgeinfektionen.
Dosierungsempfehlung
Für einen Saft aus mindestens 80% reiner Aloe Vera (tägliche Mindestmenge):
Tierart | Körpergewicht | tägl. Aloe-Minimum |
Hamster, Maus | 50 - 100 g | 2 ml |
Ratte, Chinchilla, Meerschweinchen, Kaninchen, Zwerghase | 400 g - 2 kg | 4 ml |
Katze | 3 - 6 kg | 10 - 20 ml |
Hund | je 1 kg | 1 ml |
Schaf, Schwein | ca. 150 kg | 100 - 120 ml |
Kuh | ca. 500 kg | 200 - 250 ml |
Pferd | ca. 500 kg | 200 - 250 ml |
Kalb, Fohlen, Pony | 100 - 200 kg | 100 - 150 ml |
Geschichte - Aloe Vera und Tierheilkunde
Wie es begann...
Weil die Aloe Vera im 18. Jahrhundert erfolgreich gegen verschiedene Beschwerden bei Pferden eingesetzt wurde, erhielt sie zu dieser Zeit erstmals ein tierisches Attribut und wurde "Pferde-Aloe" genannt. 1840 veröffentlichten George Skevington und F. D. Day, beide Hufschmiede, ihre Erfahrungen mit der Anwendung von Aloe Vera bei Pferden. Sie behandelten Mauke, Schuppenflechte und allergisch bedingte Hauterkrankungen wie Sommerekzeme, aber auch Probleme im Magen-Darm-Trakt und Krankheitsbilder parasitären Ursprungs mit der Heilpflanze.
1950 berichtete ein Forscherteam erstmalig in einer veterinärmedizinischen Zeitschrift über die antibakterielle Wirkung der Aloe Vera.
Das Jahr 1975 war ein Meilenstein in der Geschichte der Aloe Vera bei Tieren:
Dr. Robert T. Northway aus Kalifornien (USA) konnte die erste klinische Studie über die rein innerliche Anwendung von Aloe Vera abschließen. Er hatte die Wirkung oral (über das Maul) verabreichter Aloe Vera an 42 Hunden, 25 Katzen und 4 Pferden über einen Zeitraum von sechs Jahren untersucht. Dabei entfalteten die Inhaltsstoffe der Pflanze entzündungshemmende Eigenschaften bei akut bis chronischen und baktieriellen Infektionen. Sie hemmten die Ausbreitung der meisten Hefepilze wie Candida und von Baktierien wie Staphylokokken, Streptokokken und Corynebakterien. In 67 der 71 behandelten Fälle erzielte Dr. Northway ebenso gute oder bessere Resultate wie mit klassischen Therapien. Außerdem konnte er keinerlei Nebenwirkungen feststellen. 1996 setzt Peter Green, Tierarzt aus England, die Aloe Vera erfolgreich zur Behandlung der noch recht unbekannten Krankheit PVLS (Post Viral Lethargy Syndrome) bei Pferden ein. PVLS wurde mit einem chronischen Erschöpfungszustand beschrieben, die Symptome waren allerdings nicht sehr eindeutig. Neben Peter Green konnte David Urch, ebenfalls ein englischer Tierarzt, durch die innerliche Anwendung von Aloe Vera erstaunliche Erfolge bei der Bekämpfung von PVLS verbuchen. In 83 % der mit Aloe Vera behandelten Fälle erzielte er einen Heilungseffekt.
Zum Vergleich:
Durch die längere Anwendung von schulmedizinischen Präparaten konnten die Symptome nur in 40 % der Fälle gemildert werden. Seine langjährigen Erfahrungen mit der Aloe Vera in der Tiermedizin hat David Urch in dem 1999 erschienenen Buch "Aloe Vera - Nature's Gift". Aloe Vera in Veterinary Practice" veröffentlicht. Das Buch hat sich zu einem Standardwerk entwickelt und dokumentiert die überaus erstaunlichen Heilerfolge bei allen Haus- und Nutztieren.